Aus einer ehemaligen Industriefabrik wurde seit Beginn des 21. Jahrhundert eine der spannendsten Wirkstätten für zeitgenössische Kunst und Kultur: Die Spinnerei Leipzig. Besuchende, die während des Rundgangs über das Gelände flanieren, können in vielen Winkeln zeitgenössische Kunst sehen, erleben und über sie diskutieren.
From cotton to culture! Die Leipziger Baumwollspinnerei ist ein 10 Hektar großes Werksgelände. Wo einst die Industrie erblühte, sorgen heute Galerien und Ateliers für ein unverwechselbares Ambiente.
Kreative & Kunstschaffende formen außergewöhnliche Ausstellungs- & Galeriegelände
Ein Spaziergang über das ehemalige Industriegelände lässt die alten und neuen Bestandteile in einer untrennbaren Synergie verschmelzen. Als erstes siedelten sich Handwerker, Freiberufler und ganz grundlegend Menschen mit dem Wunsch nach individuellerem Wohnraum und vor allem Kreative und Kunstschaffende auf der Suche nach bezahlbaren und atmosphärischen Arbeitsräumen auf dem stillliegenden Areal an. Anfänglich waren es vornehmlich die Künstler der sogenannten „Neuen Leipziger Schule“, die als Pioniere der Revitalisierung galten.
Anstelle von Maschinen rattern hier nun die Ideen. Hundert Maler und Fotografen, Bildhauer, Medien- und Konzeptkünstler, Werkstätten, Architekten, Designer, Schmuck- und Modemacher haben auf dem Gelände ihr Schaffenszentrum etabliert.
Zeitgenössische Kunst, die Kunstbibliothek und Tanz auf engstem Raum
Die fünf Etagen hohe „Halle 14“ wurde komplett saniert und zu einem Zentrum für zeitgenössische Kunst umgebaut. Die utopische Intention eines »Luxus der Leere« vor Augen, haben Kunstenthusiasten in den Gründerzeithallen einzigartige Räume geschaffen.
Ein multifunktionales Besucherzentrum mit Bibliothek empfängt Neugierige auf 600 m² Raum zum Informieren, Lesen und Verweilen. Die Kunstbibliothek bietet mit 25.000 Publikationen als Präsenzbestand allen Kunst- und Bücherbegeisterten ohne Voranmeldung einen üppigen Schmökerfundus.
Als Herzstück der Halle 14 dominiert eine 2.400 m² große Ausstellungshalle als Präsentationsfläche für aktuelle Kunst die Anziehungskraft. Die Ausstellungen fordern Rezeptionsgewohnheiten heraus und rücken weniger beachtete internationale Kunstregionen in den Fokus. Vorträge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Performances und Künstlergespräche erweitern das Spektrum des hier Dargebotenen.
LOFFT und Leipziger Tanztheater in kreativer Nachbarschaft
Der Leipziger Stadtrat beschloss gleiches mit Halle 7 zu tun. In diese Halle zogen 2019 das LOFFT und das Leipziger Tanztheater. Wenn die umliegenden Galerien zur Ruhe kommen, erwachen hier die Körper zum Leben. Denn das LOFFT ist ein national und international anerkanntes Produktionshaus für zeitgenössischen Tanz, post-dramatisches Theater und Performance Art. Mit einem Spielplan von ca. 150 Vorstellungen pro Jahr darf der Weg nach Feierabend hierin auch gern öfter führen.
Demgegenüber steht das „Tanztheater“ mit seiner völlig eigenständigen Kunstform und der Experimentierfreude, die Grenzen zwischen herkömmlichen Formen wie Ballett, Ausdruckstanz, Theater und Choreografie zu überschreiten und die jeweils geeignetsten Ausdrucksmittel zwanglos und fließend zu verbinden. Das Tanztheater versteht sich als offen, stets bereit zur Improvisation, zur Collage aus Alltagsbewegung, theatralischer Überzeichnung und klassisch tänzerischen Formen.
Luru Kino | Arthouse-Kino im Kunstzentrum
Zum krönenden Abschluss, wenn die Dunkelheit das Spinnerei Gelände zu verhüllen beginnt, übernehmen die Projektoren des Luru Kinos den Betrieb. Mit ihrem täglichen Spielprogramm – im Sommer sogar in unfassbarem Open-Air-Ambiente – lässt sich hier der Abend im Kinosessel ausflimmern.
WANN? WIE? WO?
Herbstrundgang der SpinnereiGalerien
14. & 15.09.2024
Samstag: 11 bis 19 Uhr
Sonntag: 11 bis 16 Uhr
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