Durch die Bekanntgabe der Kündigung des SO&SO vor etwas mehr als 3 Wochen ist viel in Bewegung gekommen. Eine politische Lösung der Lage scheint durch einen Antrag der Stadträte Christopher Zenker (SPD) und Tim Elschner (Grüne) möglich.
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Verbleib bis Jahresende & Alternativen
In Gesprächen mit den Eigentümern konnte zunächst eine Duldung bis zum Ende des Jahres erreicht werden.
Die CG-Gruppe hat sich außerdem zu einem Erhalt des So&So bekannt. Leider sehen die Eigentümer aber weiterhin keine Möglichkeit für einen Verbleib vor Ort, da das Gelände baureif gemacht werden müsse. Deshalb wurde erstmals eine Alternative im Leipziger Westen angeboten. Ob und wie diese zu stemmen ist, muss man erst noch prüfen.
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Für das So&So ist jedoch klar: „Wir wollen hier bleiben!“
Die letzten Wochen haben gezeigt, dass nicht nur das So&So selbst das so sieht. Das So&So will Teil eines lebendigen und urbanen neuen Stadtteils sein. Ein Umzug kommt für den Club nur im absoluten Notfall in Frage. Dafür stecken einfach zu viele schöne Erinnerungen und zu viel Herzblut in diesem Laden.
Natürlich ist den Betreibern des Clubs bewusst, dass sie von nun an nicht mehr selbst über ihre Zukunft entscheiden werden. Ob das Aus vor Ort mit der Begründung, das Gelände müsse baureif gemacht werden, gerecht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Diese und weitere Fragen werden gerade auf politischem Wege geklärt.
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Zeitgewinn und Umdenken im Club
Durch die zusätzlichen 3 Monate, die das So&So mit seiner garantierten Duldung bis zum Ende des Jahres erhalten hat, eröffnen sich für neue Möglichkeiten. Nachdem sie bereits alle Veranstaltungen ab Oktober hatten absagen müssen, können sie das So&So jetzt doch noch eine Weile bespielen. Den Betreibern des Clubs ist dabei klargeworden: „Wir werden die Idee und unsere Träume vom So&So nicht aufgeben. Natürlich wäre es für uns das Schönste, diesen Traum in unseren vier Wänden weiterleben zu können, und dafür werden wir auch weiterhin alles tun. Wir müssen uns jetzt aber auch auf den Ernstfall Umzug vorbereiten. Dazu werden wir die nächsten Monate nutzen. Leider stoßen wir mittlerweile an unsere Belastungsgrenzen. Unsere Sommerpause hat sich durch die Kündigung in sehr, sehr heiße Luft aufgelöst und wir müssen unser gesamtes Programm von August bis Dezember auf Soli-Basis planen.“
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Jetzt kommt IHR ins Spiel:
Abgesehen davon, dass diese Monate reichen müssen, um zumindest ein gewisses Grundkapital für einen Umzug aufzubauen, können die Betreiber das alles alleine schaffen! Der Club ist auf eure Hilfe angewiesen. Falls ihr also z.B. Lust habt, mal an unserer Bar zu arbeiten, ein Artwork für eine Veranstaltungen zu gestalten, beim Vor- oder Nachbereiten zu helfen oder einfach nur etwas zu spenden, dann meldet euch unter: info@kuz-soundso.de. Am einfachsten könnt ihr helfen, wenn ihr im So&So noch ein paar wunderbare und denkwürdige Abende, Nächte und Tage verbringt.
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Kann es schöner werden als bisher? JA!
Was bei all den Plänen und Überlegungen in den letzten Wochen bewusst geworden ist, ist dass aus all dem Ärger, der Ungewissheit und der Verzweiflung vielleicht auch etwas Neues und noch Schöneres entstehen kann. Die Clubbetreiber haben viel darüber nachgedacht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Eigentlich war das So&So immer als ein Ort geplant, der Allen zur aktiven Teilhabe offenstehen sollte. Diesem Anspruch sind sie nicht immer gerecht geworden. Wie es immer ist, verrennt man sich häufig in Details und verliert das große Ganze aus den Augen. Nicht dass sie nicht stolz auf das Erreichte wären: Sie haben einen Ort geschaffen, der das Verbindende und nicht das Trennende in den Vordergrund stellt. Das So&So wollte nie ein Club sein, der sich auf die üblichen Formate der Clubszene beschränkt, weshalb sie sich auch immer als ein Kulturzentrum verstanden haben.
Formate sprengen, Grenzen überschreiten, Brücken bauen und Dinge und Menschen zusammenzubringen, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören, das ist die Idee des So&So. Diese Idee steckt auch in unserem Namen und soll weiterhin einer der Grundsätze bleiben.
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Ein gemeinsamer Ort: zum TRÄUMEN!
Es ist jedoch klar geworden, dass die Betreiber diese Idee in Zukunft noch viel aktiver mit euch teilen, weiterentwickeln und aufpolieren wollen. Deshalb erhoffen sie sich von den nächsten Monaten nicht nur die finanziellen Mittel, um weiterzumachen zu können, sondern dass der Traum vom So&So vielleicht auch bald ein neuer gemeinsamer Traum wird.
Ob dieser dann über die nächsten Monate hinaus in den bisherigen vier Wänden weiterlebt oder an anderer Stelle fortgesetzt wird, ist dann vielleicht gar nicht mehr entscheidend. Für das So&So zählen vor allem die Menschen, die an diesem oder einem anderen Ort ihre Vorstellungen verwirklichen.
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Neue Gefährt*innen gesucht …
Neue Gefährt*innen zu finden und mit alten umzuziehen, würde es zumindest ein kleines bisschen leichter machen die 2. Heimat verlassen zu müssen. Deshalb das So&So ein, Teil dieser Familie zu werden.
Weiter oben wurden bereits Dinge erwähnt, mit denen ihr helfen könnt. Sicher fallen euch noch viele andere ein. Um eure Unterstützung in ein möglichst konstruktives Format zu gießen und damit ihr Teil dieser Familie werden könnt, wird der Club ab dem 23.08.2018 jeden Donnerstag von 18 – 22 Uhr die Türen für euch öffnen, um euren Ideen zu lauschen und gemeinsam eine Vision für die Zukunft des So&So zu entwickeln. Ganz praktisch kann das Team euch bspw. auf eure Hilfe bei Barschichten vorbereiten und ganz unpraktisch vielleicht später auf den vielen Familienzuwachs anstoßen.
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Auftakt nach der SOMMERPAUSE
Die zweite heiße Phase beginnt am kommenden Freitag mit dem 1. Akt. Vielen, vielen Dank an die vielen Künstler*innen, die auf Ihre Gage verzichtet haben, an die Mitarbeiter*innen, die sich einsetzen und Soli-Schichten wuppen. Vorab schonmal Dank an all jene, die das So&So in den kommenden Monaten noch unterstützen werden und ihm dabei helfen, das nächste Kapitel seiner und hoffentlich auch eurer Geschichte aufzuschlagen.
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Pressetext und Bilder von #So&SoWeiter