Woher stammen eigentlich unsere Speiseöle? Also bevor sie im Supermarktregal landen? Auf der Suche nach frisch gepressten Ölen aus der Region für seine Lebensmittelmanufaktur Leipspeis wurde Patrice Wolger nicht fündig. Seine logische Konsequenz aus dieser Erkenntnis wurde zur Geburtsstunde seiner eigenen Ölmühle Leipzig in Plagwitz.
In der Klinge 22 teilt Patrice sich einen idyllischen Gewerbehof mit allerhand weiteren tüchtigen Fabrikaten. Viel Platz braucht seine Ölmühle nicht. Was nach einem Koloss klingt, passt in Wirklichkeit gemütlich in eine Gemeinschaftsküche. Und produziert dann auch noch etwas, was der Gemeinschaft mehr als dienlich ist.
Für uns ist ein Traum wahr geworden: Mit der kleinen Ölmühle können wir ökologische Saaten aus unserer Region frisch pressen und unsere Stadt mit leckeren und gesunden Ölen versorgen.
Patrice Wolger, Gründer der Ölmühle Leipzig
Warum braucht es regionale Öle – mitten aus Leipzig?
Der Geschmack eines frisch gepressten Rapsöls am ersten Tag nach seiner Pressung unterschiedet sich immens von jenem, wenn es zwei Wochen lagerte. Industrielle Öle werden filtriert und haltbar gemacht. Ein Prozess, bei dem sich relevante Nährstoffe und Geschmäcker zu Gunsten der Haltbarkeit aus dem Öl verabschieden.
Die Produkte der Ölmühle Leipzig werden im besten Fall innerhalb von 3 bis 4 Wochen verzehrt und unterdessen im Kühlschrank aufbewahrt. Aus diesem Grund sind Vorratskäufe und lange Lagerzeiten kontraproduktiv, wenn Qualität und Genuss eine Rolle spielen sollen.
Ölmühle Leipzig | Vom Sächsischen Acker in die Kaufhallen
Die frisch geernteten, gereinigten und getrockneten Samen erhält Patrice direkt vom Acker und lagert sie in Papiersäcken direkt neben seiner Ölmühle.
„Die Reise unserer Öle beginnt jedes Jahr auf den Feldern Sachsens und Thüringens.“
Patrice Wolger, Gründer der Ölmühle Leipzig
Mit Hilfe eines Schneckenpresswerks wird die Saat dann mit viel Druck mitten in einem Plagwitzer Hinterhof ausgepresst. Die Bio-Öle erreichen dabei nicht über 38 °C. Sie bleiben ungefiltert und werden bereits nach kurzer Zeit händisch in Flaschen abgefüllt.
Um in den Leipziger Läden jederzeit frische Ware anzubieten, werden pro Schwung nur kleine Chargen gepresst und ausgeliefert. Genau so viel, wie bis zur nächsten Pressung auch gekauft wird.
Das bedeutet jedoch auch, dass die Ölmühle mehrmals im Monat Nachschub produziert und dabei sogar besucht werden kann.
Zapftage der Ölmühle Leipzig | Gemeinsam Abfüllen & Ausprobieren
Einmal monatlich presst die Ölmühle Leipzig im Beisein Neugieriger. Der Zapftag hat sich als kleines öffentliches Ritual etabliert, zu dem Interessierte selbst dabei zuschauen können, wie die Saat vom Korn zum Öl verarbeitet wird.
Im angrenzenden Stübchen werden die Resultate anschließend nach Herzenslust verköstigt. Denn hier fließt weit mehr in Fläschchen als manch einer bereits aus dem Ölregal kennt. Vom Basilikumöl bis zum Mohnöl hat unsere Region so einiges zu bieten. Na gut, bis auf Oliven.
Auf insgesamt acht verschiedene Geschmäcker bringt es Patrice Ölmühle mittlerweile. Und bevor ihr in der Kaufhalle vor lauter Vielfalt nicht wisst, wo ihr anfangen sollt, euch durchzuprobieren – könnt ihr auch einfach direkt vorbeikommen und euch in Versuchung bringen.
Wo finde ich die Produkte der Ölmühle Leipzig?
Patrice beliefert mittlerweile eine gehörige Auswahl Leipziger Bioläden und -märkte, ein paar Spätis, aber auch Discounter wie Konsum und Rewe. Eine Übersicht fast aller Orte, wo ihr zumindest einen Teil des Sortiments vorfindet, gibt’s auf dieser Karte.
Wann? Wie? Wo?
Ölmühle Leipzig
Klingenstraße 22
Leipzig (Plagwitz)
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