An vielen Orten in Leipzig stehen Obstbäume und -sträucher „ungenutzt“ herum. Sie wachsen und gedeihen – doch niemand kommt zum Ernten.
Ein Paradoxon eigentlich, wenn man bedenkt, wie viele junge Familien nach einem Kleingarten streben, wo ihnen in der Stadt das Obst ja schon beinahe auf die Füße fällt. Die Initiative mundraub.org möchte dazu beitragen, dass solches „wildes“ Obst genutzt wird, statt zu vergammeln.
Die Obsternte-Karte
Die Obsternte-Karte spuckt euch auf einen Blick alle Plätze aus, an denen ihr öffentlich oder im Einverständnis der Besitzer in Leipzig ernten könnt. Im Gegenzug dürfen Besitzer von dir erwarten, dass du mit gesundem Menschenverstand und Rücksichtnahme erntest. Natürlich kannst du auch einen Fundort vorschlagen oder dein eigenes Obst zur Ernte anbieten.
Auf der Seite mundraub.org könnt ihr nach diversen Obstsorten filtern und gezielt in eurer Region Ausschau nach Obststandorten suchen.
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Werft vorher einen Blick in den Obsternte-Kalender
Besonders hilfreich ist ein vorheriger Blick in einen Obsternte-Kalender. Dieser wird euch helfen, herauszufinden, wann welches Obst Saison hat, bevor ihr euch umsonst auf die Socken macht. Er ist keine Bibel und kein Telefonbuch. Er wird dich nicht davor bewahren, auf Obststräucher und -bäume zu treffen, deren Früchte trotz korrektem Zeitpunkt noch nicht reif sind.
Und umgekehrt kannst du auch im Oktober noch reife Brombeeren finden. Wann der richtige Erntezeitpunkt ist, hängt unter anderem vom Standort der Pflanze, der genauen Sorte oder den Witterungsbedingungen ab. Ein Erntekalender verhindert auch nicht, dass jemand anderes vielleicht schneller ist als du.
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Schadstoffbelastung von Stadtobst
Wenn du dich für die innerstädtische Obsternte interessierst, sollte dir außerdem bekannt sein, dass aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens im städtischen Raum auch im selbstgepflückten Obst Schadstoffbelastungen nachweisbar sind.
Daher hier ein paar goldene Regeln:
- Je weiter dein Obststandort von (stark) befahrenen Straßen entfernt, desto geringer ist die Schadstoffbelastung
- Barrieren wie Hecken, Haine oder Gebäude wirken abschirmend
- Je höher das Obst hängt, desto geringer die Belastung
- Je glatter die Oberfläche des Obstes, desto weniger Schwermetalle sammeln sich in diesen Ritzen. Gründliches Waschen schadet nie.
Als Orientierungshilfe kann dir außerdem dienen: Nüsse sind besser als Kern- und Steinobst, Kern- und Steinobst besser als Beeren.
Viel Spaß beim Anbauen, Pflücken & Schmecken lassen ♥