Auch wenn im Osten die Sonne aufgeht, ist es mit der Gleichstellung noch nicht ganz so weit. Nicht dass unsereins klagen müsste, aber im Goldrausch leben, fühlt sich anders an. Und so kann es sicherlich nicht schaden, nach dem Blick auf die Kalorienanzahl und das BIO-Gütesiegel auch noch einen auf dem Preis zu werfen. Schaden kann es schließlich nicht.
Für alle, die es lieben ausgiebig zu Schlemmen, sich gesund zu ernähren oder einfach mal etwas Neues auszuprobieren und sich dabei nicht gleich in Unkosten zu stürzen, dienen die folgenden Beispiele als kleine Inspiration.
Foodsharing.de – Essenskörbe vom Nachbarn
Um was wollen wir wetten, dass man auch in deinem Müll Lebensmittel findet, für die es eigentlich nicht soweit hätte kommen müssen? Da horten wir die verschiedensten Sorten Aufschnitt, Gemüse und Mildprodukte in unseren 3 etagigen Kühlgeräten, wartend auf den Tag, an dem wir auf dieses eine Lebensmittel Appetit bekommen, das wir nun Mal für Mal missmutig weiter hinter in die Ablage geschoben haben, um es dann beim Durchbruch der ersten dunkelgrünen Verfärbung ruhigen Gewissens zur Tone zu tragen. Auweia. In was für einer Gesellschaft leben wir denn eigentlich? Beim Nachbar klingeln und fragen, ob er unser halbaufgegessenes Gewürzgurkenglas noch haben will, kommt nicht in die Tüte. Der denkt noch, wir schenken ihm Almosen. Wie soll man es also anstellen, sein gutes Gelumpe loszuwerden und im besten Falle weiter zu verschenken ohne unserem Gegenüber zu suggerieren: „Du siehst aus als hättest du es nötiger als ich.“
Foodsharing.de dreht den Spieß um. Denn was eigentlich total ehrenwert ist, wird hier auch ehrenwert gehandhabt. Du hast etwas übrig und bist bereit, von deiner kapitalistischen Grundeinstellung Abstand zu nehmen? Hier kannst du deine Essenskörbe anbieten und frei Haus abholen lassen oder andersherum die übrigen Essenkörbe auf einer gemütlichen Fahrradtour einsammeln. Ohne Mist – wenn die Beteiligung in Leipzig nicht noch so verhalten wäre – könnte man hier echt was reißen!
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Die Mensen – appetitlich, praktisch, gut.
In Leipzig gibt es 6 Mensen: An den Tierkliniken, am Park, die Academica auf der Karli, in der Liebigstraße, im Peterssteinweg und am Elsterbecken. Und das Beste: egal ob du in Leipzig studierst, arbeitest oder nur zu Besuch bist – hier ist das Essen günstig und schmeckt. Also zu mindestens den Meisten.
Zwar gibt es preislich deutliche Abstufungen zwischen den einzelnen Probandengruppen, die Höchstpreise für Gäste liegen verglichen mit naheliegenden Innenstadtpreisen trotzdem absolut im Level. Einen leckeren Pastateller gibt es für 5,20 EUR, Salat kostet zwischen 3 und 7 EUR. 1,20 EUR wird für’s Dessert verlangt und wer es knackig aus dem Wok am liebsten hat, ist mit 6 EUR dabei. Preise, von denen man anderswo nur träumen kann. Und ganz nebenbei gibt es in der Mensa neben vielen jungen Leuten auch immer eine ganze Menge Spannendes zu sehen. Mit den 6 Standorten dürfte auch örtlich für jeden etwas dabei sein, so dass man sich in der Mittagspause ganz entspannt mit seinem hungrigen Magen dort einfinden kann.
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Einzige Anmerkung: Wer die Pausenzeiten der Hauptvorlesungen kennt, ist hier klar im Vorteil. Sonst kann es schon einmal vorkommen, dass eure Mittagspause vorüber ist, bevor ihr das Ende der Schlange zu Gesicht bekommen habt.
Deal ist Deal!
Da „sparen“ ja doch für jeden etwas anderes bedeutet, kann man auch sparen in dem man Mehr Geld als andere für Essen ausgibt, aber dennoch weniger, als man eigentlich müsste. Das klingt jetzt raffinierter als es eigentlich ist, denn mit ein bisschen Planungsgeschick könnt ihr euch einen superdupertollen Restaurantbesuch in Leipzig ebenfalls zum Schnäppchenpreis ergattern. Zum Beispiel gibt es bei Groupon Gutscheine für Restaurants in Leipzig, wo ihr locker mal die Hälfte des eigentlichen Preises stecken lassen könnt. Einziger Haken an der Sache – die Deals gelten meistens jeweils nur genau einen Tag. Nicht mehr und nicht weniger, weshalb es sich – sofern ihr einen bestimmten Restaurantwunsch habt – lohnt, a) öfter reinzuschauen und b) im Falle des MEGA-Angebots, zuzuschlagen, bevor es auch schon wieder vorbei ist.
Couponhefte zum Schmökern
Dauerhaften Auswärtsessern kann dann nur noch die Happy Dinner Card helfen. Die hier vorzustellen und anzupreisen ist allerdings wahrscheinlich überflüssig, da alle, die es betrifft, längst im Genuss dieses Angebots sind. ;) Denn als Inhaber der Karte habt ihr die Möglichkeit in über 80 (!!!) Etablissements nur die Hälfte zahlen zu müssen – und dass, obwohl die Karte selbst gerade einmal knapp 30 EUR kostet.
Unter dem Motto „Liebe deine Stadt“ machen es auch die LUUPS Gutscheinbücher möglich, das ein oder andere Angebot günstiger zu erstehen, als der Nachbar am Nebentisch. Das Büchlein gibt es schon für 16,90 EUR. Neben Restaurants findet ihr hier aber auch viele coole Bars, Clubs, Theater, Kinos, Museen und Sportveranstaltungen, an denen ihr sparen könnt.
In diesem Sinne: Geiz ist geil! ;)