35 Hektar herrlichste Landfläche versorgen bereits über 1.300 Haushalte Woche für Woche mit frischem Gemüse. Die KoLa Leipzig ist ein regionales Landwirtschaftsprojekt mit einer wundervollen Vision.
Erreicht man den grünen Acker erst einmal stadtauswärts, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da Landwirtschaft sich so gründlich aus dem Großstadtkern zurückgezogen hat, sind Kohlfelder und Paprika-Plantagen für viele ein nie gesehenes Bild. Ein Status Quo, der nach einer Planänderung schreit.
Frisch und lokal vom Feld | KoLa versorgt Leipzig und Umgebung
Auf den zur Nutzung bereit stehenden Ackerflächen baut die KoLa vielfältiges Bio-Gemüse und Obst an, das später in Leipzig auf die Teller kommt. Zu wissen, woher unsere Lebensmittel kommen, ist heute alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Zu sehen, wer sie erntet und in welcher Weise mit den Menschen und Lebensmitteln vor Ort umgegangen wird, ist ein außergewöhnlicher Schatz.
Im klassischen Gemüseregal ist der Ernte-Ertrag dann jedoch nicht zu finden. Wer einen Ernteanteil sein Eigen nennen möchte, kann das in Form einer wöchentlichen Kiste. Diese liefert die KoLa in verschiedenen Größenformaten an zahlreiche Verteilstationen in ganz Leipzig, wo ihr euch eure Portion dann gemütlich abholen könnt.
KoLa Leipzig | Ein solidarischer Gemüseacker zum Mitmachen
Doch die KoLa ist kein klassischer, kapitalistischer Wirtschaftsbetrieb. Sie ist eine kooperative Landwirtschaftsgenossenschaft, in der sich Leipziger und Leipzigerinnen zusammenschließen, um für ihren Traum von frischem, regionalen Bio-Obst und Gemüse an einem Strang zu ziehen.
Und als Mitglied so einer SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) darf man natürlich auch den Acker besuchen, freiwillig mitarbeiten, das Gemüse bestaunen bevor es geerntet ist und mit dem herrlichen Team den Arbeitseinsatz-Tag verbringen.
Wie funktioniert solidarische Landwirtschaft von allen für alle?
Alle Mitglieder der KoLa Leipzig können Anteile der Ernte bestellen. Hierbei gibt es ein Staffelpreissystem, in dem Soli- und reduzierte Preise gewählt werden können. Zu den Arbeitseinsätzen kann man vor Ort mithelfen, aber auch gemütlich zu Hause bleiben, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Gemeinsam beschäftigt die Genossenschaft ein professionelles Gärtner*innenteam und Menschen im Vertrieb und in der Verwaltung. Diese kümmern sich um den Anbau, die Ernte, das Kistenpacken, das Ausführen an die Verteilstationen, die Organisation von Hoffesten und vielem mehr.
Klimafreundlich & biodivers | Warum die KoLa ein Gewinn für Leipzig ist
Durch ihr enormes gemeinschaftliches Engagement, Mut und ein sportliches Tempo konnte KoLa auf den ehemals konventionell bewirtschafteten Flächen einen seit 2021 einen komplett neuen Betrieb aufbauen – samt klimafreundlichen Hallen und einem ausgeklügeltem Energiesystem. Was da nach einer kleinen Revolution klingt, ist gleichzeitig ein strahlendes Leuchtturmprojekt für die Region und für alle, die in Leipzig nach nachhaltigen Alternativen Ausschau halten.
SoLaWis haben die Kommunen vielerorts bereits für sich entdeckt, doch KoLas Größenordnung sucht momentan ihresgleichen. Ihre Vision, mit regionalem Bio-Gemüse eine ganze Stadt zu versorgen ist zwar ein utopisches Mammutprojekt, aber eine glänzende Vorstellung.
Viele Solawis müssen ihre Mitgliederanzahl im Sinne der Bewerkstellbarkeit limitieren. Wartelisten und eine hohe Nachfrage nach den Ernteanteilen sind die Folge. Die KoLa Leipzig befindet sich nach wie vor im Wachstumsprozess und freut sich über neue Gesichter.
Podcast-Folge #15: KoLa Leipzig | Gemüsefelder von Allen für Alle
Im Hof-Interview schildert Eva die Vision des solidarischen Ackerbau-Betriebs, das aktuelle Wachstumspotential und gibt enorme Einblicke in die Funktionsweise eines selbstverwalteten Gemüsehofs.
Wir sprechen über den Weg hinein in eine SoLaWi und klären alle Fragen, zum Handling mit den eigenen Gemüseanteilen. Neugierig geworden? Hier geht’s zur Folge.
Wann? Wie? Wo?
KoLa Leipzig
Engelsdorfer Straße 99
Taucha
kolaleipzig.de
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