Wer diesen Blog in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, konnte meine Wandlung hinsichtlich der Essgewohnheiten bilderbuchhaft mitverfolgen. Das Märchen von der gedankenlosen Allesfresserin über die Veganerin auf Zeit hin zum für mich am gesündesten Weg: der Vegetarierin ohne Zwang. Für mich heißt das, weiterhin die Vorzüge und Vielfalt des veganen Essens als Hauptbestandteil meines Speiseplans anzusehen, Käse- und Milchprodukte als Hin- und Wieder-Produkte zu konsumieren und Fleisch nur noch ab und zu in den Mund zu nehmen.
Ein „ab und zu“ was für mich vor allem mit der Abwägung des „Woher“ einhergeht. So dass ich meine an einer Hand abzählbaren Fleischmomente dieses Sommers in erster Linie bei kleineren Landfleischereien bezog. Und zu einer davon, möchte ich euch heute einmal mit auf eine virtuelle Reise nehmen.
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Auf ins Grüne!
Unser Weg führt uns in den Norden Leipzigs. Im kleinen Dorf Kupsal treffe ich meine Freundin Kristina, die ich kennenlernte, als wir uns noch vor 7 Jahren ein Büro bei der Leipziger Messe teilten. Kristina lebt und arbeitet mit ihrer Familie in dem hübschen überschaulichen Ort. Sie springt kurzerhand zu mir ins Auto und navigiert mich ein Stück weiter. Angekommen in Noitzsch zeigt sie mir, womit sie heute ihre Zeit verbringt.
Vor mir erstrecken sich Wiesen über Wiesen, gesäumt von wilden Wäldern. Hier und da steht eine Kuh. Manche sind noch klein. Trinken an Mamis Eutern. Andere kampeln, schmusen oder spielen Hasche.
Ich wusste gar nicht, dass Kühe so neugierig sind. Denn bei unserer Ankunft kommen uns sogleich ein paar grasende Freunde begrüßen. Und ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst blicken mag, so vielfältig und spannend erscheinen mir die Verhaltensweisen der zutraulichen Herde.
Im Wildgatter zeigt sich Erich. Ein stolzer Hirsch. Von seiner besten Seite natürlich. Kristinas Papa gehört der Wald. Er ist Jäger und behält hier den Überblick.
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Ein Hofladen im Familienbetrieb
Zurück in Kupsal öffnet gerade der Hofladen seine Pforten. Kristinas Mama & Schwägerin empfangen einmal pro Woche Freitags von 13 bis 18 Uhr ihre Gäste (allerdings nur in der Saison von Oktober bis März) – denn während dem Rest des Jahres bleibt dafür vor lauter Landwirtschaft keine Zeit. Selbst angebaut und geerntet will das Futter werden. Und alle 2 Wochen, verringert sich die Herde dann um ein Mitglied. So richtig vorstellen, kann man sich das, wenn man ihnen gerade in ihre treuen Augen geblickt hat, zwar noch nicht – aber hier lerne ich endlich, wie sich ein echtes Bauernhofleben eben so anfühlt. Mit allem, was dazu gehört.
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Wann? Wie? Wo?
Wer selbst keine Zeit hat Freitags einen Ausflug zum Hofladen zu machen, dem schickt Kristina auf Wunsch auch seine Bestellung nach Hause. Ein bisschen kühlende Schafwolle zum Isolieren der Eispakete mit in den Karton und so könnt ihr auch zu Hause frisches Fleisch und gute Wurst genießen, ohne die Mega-Massen-Alternative aus dem Supermarkt auf den Tisch stellen zu müssen. Mit Biomarktpreisen kenn ich mich gut aus – insofern lasst es Kristina nicht hören, aber ihre Preise sind weit unter dem Durchschnitt, den man in Leipzig für vergleichbare Produkte mit bekannter Herkunft bezahlt. Und an alle, die bisher ihre Wurst & Fleisch im Supermarkt eingekauft haben: Man schmeckt den Unterschied ……….
Bischoffs Hofladen
Am Ring 12
Kupsal (bei Krostitz)